Sie werden sich wundern, welche Bandbreite von
Möglichkeiten sich bieten, Ausreden zu erfinden. Wenn
ihnen gerade nichts einfällt, machen Sie´s wie ich und
reden Sie sich einfach, sagen wir mal, auf das Christkind
aus. Wurde ihnen nicht auch in jungen Jahren verklickert,
dieses >Kind< brächte jahrein, jahraus alle
Geschenke für die leichtgläubigen Kleinen?
Und wie lange schon?
Na bitte, da haben wir´s!
Wenn dieses Subjekt, sagen wir mal, seit – plus/minus -
dreihundert Jahren unterwegs ist, um Kindern aus reichen
Familien in den Industrienationen Geschenke auszuliefern,
kann es doch wohl kaum mehr als Kind bezeichnet werden.
Wenn ich also schon in jungen Jahren mit völlig
unglaubwürdigen Realitäten kontaminiert wurde, so habe
ich doch wohl auch das Recht, mich als Erwachsener auf
dieses Individuum auszureden. Sie sehen, es ist leicht,
jederzeit und ohne große Anstrengung eine stringente
Erklärung in diesem Zu-sammenhang zu finden.
Ich garantiere ihnen, dass sie nach der Lektüre dieses
Werkes nie mehr Kopfweh bekommen werden, weil ihnen keine
Ausrede einfällt und sie können ihren chronischen
Brummschädel anderen in die Schuhe schieben,
beispielsweise dem Wirt von gestern Nacht, weil er ihnen
Fusel andrehte oder der Katze, weil sie ihnen die ganze
Nacht ins Gesicht geschnurrt hat.
Dies waren nun die wichtigsten Gesichtspunkte zum Thema
>Ausreden<. Kommen wir nun zu den weniger wichtigen
wie Drogensucht, Beziehungsterror, Depression und vielen
anderen. Hier also eine Kompilation der originellsten
Möglichkeiten, sich zu drücken, sich am Leben vorbei zu
schummeln, den Notwendigkeiten des Alltags auszuweichen -
von A bis Z gereiht, also leicht nachzuschlagen.
Dieses Werk ist natürlich im weitesten Sinne ein
Kompendium für Rat- und Ausredensuchende und wenn sie
nicht genau wissen, was ein Kompendium ist, schlagen sie
bitte bei Wiki nach.
Ich meine nicht: Kompendium: eine DVD der deutschen
Band Wolfsheim und auch nicht Kompendium: eine
verstellbare Streulichtblende in der Fotografie.
Kompendium: ein kurz gefasstes Lehrbuch kommt der
Sache schon näher, ist aber auch nicht gemeint. Ich
meine: Kompendium: exzessives Handbuch; nicht
deshalb, weil ich wüsste, was ein exzessives Handbuch
sein soll (Ich google es auch nicht, weil ich´s gar
nicht wissen will), sondern, weil´s flott klingt.
>EXZESSIVES HANDBUCH<, das hätte ich nicht besser
umschreiben können! Zur Begriffsklärung noch ergänzend
aus dem Duden: Exzessiv: das Maß stark überschreitend,
maßlos.
Nennen wir das ganze also ein >Das Maß stark
überschreitendes bis maßloses Handbuch!<